The Zãþþã Éårlý Rênáissánçê Ørçhêstrå: Tolerance     zurück


 
Yippieh! Endlich gehöre ich dem Kreis der "recording artists" an. Ok, es sind nur ein paar Sekunden; ein kleiner Gag am Rande für die Coltrane-Fans unter uns. Meine gesamte Produktionszeit betrug auch nur ein paar Minuten, aber... Ich bin ein kleiner Teil dieses wunderbaren Albums, für das so viele tolle Musiker aus den USA und Europa zusammengewirkt haben, und das erfüllt mich schon irgendwie mit Stolz.
Danke, Kevin!
 

Und die CD macht wirklich Spaß − beim ersten Hören habe ich gleich ein paarmal das Lenkrad verrissen. Also, nehmt es bitte ernst: Beim Hören dieser CD keine schweren Maschinen bedienen und Hände weg vom Steuer! Ein großartiger Mix aus Comedy, Virtuosität, Absurdität und Interpretation. Alle 14 Titel gehen mehr oder weniger nahtlos ineinander über und werden in alter Zappa-Tradition auch gerne mal durch Geräuschkonserven unterbrochen oder miteinander verknüpft. Außerdem findet man bei genauerem Hinhören jede Menge Zitate aus dem Zappa-Universum und parallelen Welten.

Das Album startet mit der Coltrane-Adaption My Dog Has Fleas, bevor Juliana Brandon zum ersten Mal mit der immerwährenden Frage Who Are the Brain Police? zu hören ist. Dann geht es nach Montana, um ein bisschen Zahnseide zu pflücken und Andrews Zahnhygiene-Dilemma in den Griff zu bekommen. Son of Mr. Green Genes (in memory of Chris Squire) ist Z.É.R.Ø.s Beitrag für Sons of Mr. Green Genes, die aktuelle CD-Produktion von Andrew Greenaway, die zum kommenden Festival Moo-Ah! im März 2017 veröffentlicht wird. Dann knallt eine Tür und der virtuelle Floh-Chor kommt noch einmal kurz zurück: My Dog Has Fleas #2. Nach Ted Cliffords Little House I used to Live In - Solo Piano Intro (revised) ist Juliana Brandon wieder an der Reihe und rezitiert Take Your Clothes Off When You Dance in der deutschen Übersetzung von Amaretto Mick Zeuner − ganz locker und entspannt. Danach geht es um so fetziger wieder in das Little House I used to Live In. Der darauf folgende Titel ist ein wunderbar gelungener Mashup von King Kong und 'If Six was Nine' von Jimi Hendrix, bei dem Ike Willis's Sprechgesang stark an 'Purple Haze' von 'The Best Band You Never Heard In Your Life' erinnert (das nenne ich mal 'konzeptionelle Kontinuität'). Village of the Sun wird in einer sehr schönen und für Z.É.R.Ø.-Maßstäbe ungewöhnlich originalgetreuen Instrumentalversion präsentiert und findet einen grandiosen Abschluss mit ein paar Takten 'Echidna's Arf'. Es folgt eine Kurzfassung des Dental Hygiene Dilemma aus 200 Motels und dann springen wir von Palmdale fast bis an die Ostküste der USA: Let's Move to Cleveland; Wieder sehr virtuos und ohne größere Modifikationen. Noch einmal zurück in die 60er: Any Way the Wind Blows und mit Sofa #2, wieder von Juliana Brandon auf deutsch gesungen, geht das Album dann nach 49 Minuten leider schon zu Ende. Also: Da Capo al Fine...

  
 Z.É.R.Ø. Tolerance